Zunehmende Wetterkapriolen machen Landwirten und Winzern zu schaffen

Ahrweiler/Kreisgebiet. Zunehmende Wetterkapriolen stellen auch Landwirte und Winzer vor immer größere Probleme: Nachfröste in der Blütezeit, Wassermangel im Sommer, Hagel- und Sturmschäden. Betroffen sind jedoch nicht nur die Nahrungspflanzen und Weinreben, sondern zunehmend auch Baulichkeiten. Mit dem Thema „Jede neue Herausforderung ist ein Tor zu neuen Erfahrungen“ (von Ernst Ferstl, österreichischer Publizist) boten Bauern- und Winzerverband und Kreissparkasse Ahrweiler (KSK) bei ihrem gemeinsamen „Forum 2017“ Informationen zu diesem elementaren Zukunftsthema. Was können die Betriebe präventiv machen, und was, wenn etwa Ernteeinbußen- oder Ausfälle (Ernteschutz, etwa in der Blütezeit), zu beklagen sind? Schwankende Erzeugerpreise, und wohl noch an Intensität und Häufigkeit zunehmende Wetterkapriolen durch den Klimawandel, saisonal abhängige Einnahmen sowie Änderungen der Rahmenbedingungen stellen viele Betriebe vor immer größere Probleme; drängen sie gerade in der Landwirtschaft nicht selten sogar an den Rand ihrer Existenz. Mehr als 50 Frauen und Männer aus der Land- und Weinwirtschaft konnte Guido Mombauer, Vorstand der KSK-Ahrweiler, an diesem Abend willkommen heißen. Begrüßen konnte er natürlich den Mit-Veranstalter, Franz-Josef Schäfer, Vorsitzender des Kreisbauern- und Winzerverbandes Ahrweiler, Peter Krämer, Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, den Ahr-Weinbaupräsidenten Hubert Pauly sowie Dr. Knut Schubert, neuer Geschäftsführer des Kreisbauern- und Winzerverbandes Ahrweiler. Als man diese Veranstaltung geplant habe, seien die immer heftiger gewordenen Wetterkapriolen in dieser Dimension noch nicht sichtbar gewesen, führte Franz-Josef Schäfer in seiner kurzen Begrüßung aus. Hubert Pauly sprach in diesem Zusammenhang die wachsende Bedeutung einer Ernteversicherung an.

Sonderkreditprogramm

In den Räumlichkeiten der KSK-Hauptgeschäftsstelle Ahrweiler informierten Michael Jünger, Bereichsleiter Firmenkunden, sowie Rolf Eberle, KSK- Firmenkundenberater, über die Liquidität in landwirtschaftlichen Betrieben: Möglichkeiten und Investitionen zur Liquiditätsverbesserung sowie individuelle Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen eines Sonderkreditprogramms der Kreissparkasse Ahrweiler. Zur Liquiditätsverbesserung gehöre auch die Absicherung und Steigerung der Einnahmen, Reduzierung der Ausgaben, die Überprüfung des Betriebsvermögens sowie der Finanzierungsstruktur. „Planung ist die Vorwegnahme des zukünftigen Erfolgs“, führte Michael Jünger weiter aus. Die KSK-Vertreter appellierten an die Zuhörer, bei absehbaren Engpässen und damit Finanzierungsbedarf einen frühen Kontakt zur Hausbank zu suchen. Auf diese Weise könnten im Bedarfsfall individuelle Kredit-Konzepte erarbeitet werden. „Mit unserem aktuellen Sonder-Kreditprogramm in der Landwirtschaft bieten wir individuelle Lösungen für alle unsere Bauern und Winzer an“, bemerkte Guido Mombauer abschließend.

Kabarettistisches Erlebnis

Passend zum Veranstaltungsthema gab es zum Abschluss im KSK-Weinkeller noch ein Kabarettistisches Erlebnis. Bei Ahrweinen unterhielt der heimische Weinkabarettist Ingo Konrads (Oberwinter) die Zuhörer gleichermaßen süffisant wie schelmisch mit Ausschnitten aus seinem umfangreichen Bühnenprogramm: Angenehm zynisch, aber nie verletzend, und mit einem schälmischen Blick, verbreitete Konrads seine Thesen. Die humorvoll vorgetragenen Geschichten aus der Weinwelt, aber auch vielen anderen Alltagserlebnissen, sorgten für viel Schmunzeln und den verdienten Beifall des Publikums.

Autor: Willi Tempel