Informationen zum Pflanzenschutz per Hubschraubereinsatz im Weinbaugebiet Ahr:
Mit fortschreitender Vegetation haben in den vergangenen Tagen auch im Weinbaugebiet an der Ahr die erforderlichen Pflanzenschutzmaßnahmen begonnen. Im Fokus steht bei der für die Ahr charakteristischen Steillagenbewirtschaftung wiederholt der Einsatz des Hubschraubers zur Durchführung der Maßnahmen. Hier entstehen mitunter Irritationen, zum Beispiel bei Wanderern und Touristen, die in dieser Jahreszeit zahlreich entlang der Weinberge unterwegs sind und die Art der eingesetzten Pflanzenschutzmittel und deren möglichen Toxizität hinterfragen. Dabei werden die regionalen Winzer mittlerweile verstärkt auch auf eventuell negative Auswirkungen der ausgebrachten Mittel auf den allgemeinen Insektenbestand angesprochen. „Grundsätzlich ist im Weinbau der Einsatz von Insektiziden nicht mehr erlaubt“, erklärt Weinbaupräsident Hubert Pauly in diesem Zusammenhang. „Wir Winzer arbeiten zur Bekämpfung des Traubenwicklers als einen der Hauptschädlinge bereits seit Jahren erfolgreich mit sogenannten Pheromondispensern, um die paarungsbereiten Wicklermännchen bei der Weibchensuche zu verwirren“, führt Pauly aus. Diese Methode sei sehr effizient und vor allem umweltschonend.
Der Hubschraubereinsatz hingegen sei vornehmlich für die Bekämpfung des Pilzbefalls in den Weinbergen notwendig und erfolge unter sehr strengen Vorgaben, was die Einsatzzeiten und Ausbringungstechnik angehe. „Aktuell macht uns der Befall der Reben mit echtem Mehltau zu schaffen. Das kennt jeder Hobbygärtner, wenn er denn Rosen züchtet, aus seinem eigenen Garten. Die eingesetzten Fungizide sind entsprechend vergleichbar“, erläutert der Weinbaupräsident weiter. Nicht nur im konventionellen Weinbau werde per Hubschrauber appliziert, auch der ökologische Weinbau nutze diese Form der Ausbringung, um die im alternativen Anbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel gezielt einzusetzen.
„Kaum etwas wird so streng kontrolliert, wie der Hubschraubereinsatz im Weinbau“, fasst der Präsident zusammen und wirbt für eine breitere Akzeptanz dieser Ausbringungsmethode.
Auszug einer Pressemitteilung des Weinbauverbandes Ahr vom 16. Mai 2019